Als mein Zweitgeborener 17 war hatte er sich einen billigen Paragleiter besorgt und wollte ihn ausprobieren. Da unser Örtchen wo wir wohnen in einem kleinen Tal ist, dachte er er könne am Hügel hinter unserem Haus starten und übers Tal kreisen. Jedoch hatte er noch keine Ausbildung und auch nicht viel Ahnung wie man dies macht, doch überredete er mich mit ihm auf den Hügel zu gehen um ihm beim Auslegen des Schirms behilflich zu sein. Oben an der Spitze des Hügels befand sich eine flache Wiese von der aus er starten wollte, denn man braucht einen Anlauf um das Ding in die Höhe zu bringen. Jedenfalls legte er den Schirm aus und ich mußte ihn halten, damit er sich nicht verwurschtelt und er losrennen kann. Doch plötzlich kam eine starke Windböe und sauste in den Schirm, der blähte sich auf und mein Sohn wurde samt dem Schirm in die entgegengesetzte Richtung gezogen. Allerdings befand sich dort in der Nähe ein riesiger Trichter eines Tagbaues von einem aufgelassenen Gipsbergwerk, der ziemlich in die Tiefe ging. Hilflos sauste mein Sohn am Schirm hängend an mir vorbei, ich wollte ihn aufhalten, doch mein Sohn stieß mich weg damit ich nicht auch noch mitgezogen werde. Am Rande des Abgrunds befand sich ein kleiner Busch an dem sich mein Sohn festkrallen konnte, und dann war die Windböe auch schon vorbei. Kreidebleich und zittrig in den Knien packten wir den Schirm zusammen und wanderten wieder nach Hause. Von diesem Abenteuer geläutert machte mein Sohn dann einen Kurs und beherrschte diesen Sport letztendlich sehr gut, denn später flog er sogar von der Spitze des Mont Blanc ins Tal.
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